11
Mrz
2010

In Memoriam

Seit vorletztem Jahr gab es einen scheuen wilden Kater, der - angelockt von den Futterresten unseres Hauskaters, die ich immer für den Igel rausstelle - regelmäßig in unserem Garten zu Besuch war. Im Herbst bekam er ein trockenes und kuscheliges Plätzchen unter dem Dach von Nachbars Carport. Fortan war sein Name "Felix vom Dach". Morgens uns abends bekam er sein Futter, wartete schon darauf - im kalten Winter wurde auf einer Wärmflasche auf der Gartenbank unter dem Vordach serviert. Er behielt seine Scheu und Vorsicht, aber nahm auch schon mal einen Leckerbissen aus meiner Hand.
Seit letzten Freitag ließ er sich nicht mehr blicken und heute Abend fand ich ihn. Er lag auf dem Parkplatz eines Geschäftshauses etwa 150 m (Luftlinie = Katzenweg) entfernt von hier. Tot, etwas zerzaust mit aufgerissenem Maul. Ich konnte nicht sehen, an was er gestorben ist.
Ich legte ihn hinter einen Busch am Hang oberhalb des Parkplatzes, da ich mit dem Fahrrad unterwegs war. Morgen hole ich ihn und werde ihn im Garten begraben. Da liegen auch schon Emma, Pussi, Max und Mieze . . .

15
Mai
2009

Rezept zum Unglücklichsein

einfachen bis übermäßigen Frohsinn bekämpft man verlässlich z.B. mit dem Besuch einer Sitzung des lokalen Stadt- oder Gemeinderats. In unserer armen reichen Stadt funktioniert das jedenfalls. Wenn ich höre: "Wir stehen vor größeren Investitionen, die Aufwendungen erfordern", muss ich mir halt Sorgen machen (ich sag' aber nicht worüber).
Nach vier Stunden zuhören tut nicht nur der Kopf sondern auch der Hintern weh und die Aufmerksamkeit weicht leerer Erschöpfung. Das Thema auf Punkt 21 der Tagesordnung wird das Gesicht des kleinen Städtchens verändern, die Stadträte sind müde und winken alles genervt durch - ach, langsam ist es mir egal, Hauptsache die Sitzung ist bald vorbei . . . .

30
Apr
2009

Die Pfalz

- palas - palatium - der kaiserliche Hof.
Schön hatten's Kaisers dort. Wir waren nach-österlich in der Südpfalz. Gar nicht so weit weg und schon so oft östlich des Bienwalds passiert - auf dem Weg nach Frankreich.
Wie hübsch es ein wenig weiter westlich am Rande des Pfälzer Berglands ist, habe ich nicht gewusst: Kleinteilige Landschaft mit Wingerten (Weingärten), Obststücken, Hügellein und Tälchen, blühenden Rapsfeldern, noch nicht totsanierten Ortschaften mit Fachwerk und rotem Sandstein, Ludwigshöhe und Hambacher Schloss, gute und noch preiswerte Weine . . .
Eine Entdeckung - schön war's. Nur die (bella?) Figura (rotondetta!), die musste leiden, ach ja.

14
Nov
2008

Mein Hund ist ein Kater

dieser Herr entschloss sich im November vor vier Jahren sesshaft zu werden und hier einzuziehen - bei abnehmenden Aussentemperaturen schätzt man halt den Komfort einer angewärmten Liegestatt, freundlich servierter Speisen und überhaupt dienstbares Personal.
Mecki-laenglich

9
Nov
2008

Heute, am 9. November

bin ich ziemlich durcheinander und erschüttert, weil ich hier in meinem Heimatort mit ehemals vertriebenen Juden zusammengetroffen bin, die vor 70 Jahren die sogenannte Reichskristallnacht erlebt haben, den Abriss der Synagoge und die Zerschlagung ihrer Geschäfte und Heime. Kinder waren sie damals. Mit viel Glück sind sie entkommen und besuchen für eine Woche ihre ehemalige Heimatstadt, in der sie soviel ertragen mussten.
Es gibt seit kurzem vor den ehemaligen Häusern der früheren jüdischen Mitbürger Stolpersteine mit den Namen der früheren Bewohner. Viele sind ermordet worden. Ein Besucher war sehr bewegt, als er die Namen seiner Großeltern fand und er war froh, dass sie in ihrer Heimatstadt eine Dokumentation ihrer Existenz gefunden haben. Beide sind nach ihrer Deportation verschollen.
Ein anderer Herr, der heute in New Jersey lebt, erzählte mir, dass seine Frau, die auch als Kind mit ihren Eltern vertrieben wurde, nicht mitkommen wollte. Sie hasst Deutschland. Er sagte das mit Tränen in den Augen. Als wir uns verabschiedeten, gab er mir einen Handkuss. Ich muss daran denken, wie schwer dieser Tag für ihn sein muss.

3
Nov
2008

9
Okt
2008

Das doppelte Lottchen?

Spiegeleier
Da fragt man sich, wo wurden diese Bio-Eier gelegt? Neben einem Atomkraftwerk?
Geschmeckt haben sie jedenfalls.

29
Sep
2008

Oh Du unglückliches Österreich

Ich traute meinen Ohren nicht, als ich gestern Abend in einem Fernsehbericht einen jungen Mann sagen hörte, er wählt FPÖ, weil „die sich um uns (Österreicher) kümmern und nicht um jeden in unserm Land“.
Da ist ja eigentlich nur noch ein Buchstabe vertauscht und wir haben wieder O-Ton 33.
- Solln ihrn Kaiserschmarrn selber fressn.
graugans-150

Gänseklein

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In Memoriam
Seit vorletztem Jahr gab es einen scheuen wilden Kater,...
Graugans54 - 11. Mär, 20:41
HUHUUUUUU
Feigenmarmeladerezept findet sich auf dem Alte Saecke...
schreiben wie atmen - 21. Aug, 17:43
Aber
sie litt vermutlich palatinesk genießerisch. Sei nicht...
schreiben wie atmen - 15. Mai, 14:27
Oh Himmel....
DAS kenne ich zur Genüge. Ein kleines Schwarzwaldörtchen...
schreiben wie atmen - 15. Mai, 14:25
Rezept zum Unglücklichsein
einfachen bis übermäßigen Frohsinn bekämpft man verlässlich...
Graugans54 - 15. Mai, 12:40

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Zuletzt aktualisiert: 12. Mär, 18:22

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